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Wer zu den
Olympischen Spielen nach Beijing fliegt, trifft auf ein gut ausgebautes
Verkehrsnetz. Nach der Landung am BCIA (Beijing Capital International
Airport) findet man eine Vielzahl von extra für die Spiele eingesetzten
Mitarbeitern. Von ihnen erhält man schon auf dem Flughafen alle
Informationen darüber, wie man sich in Beijng am Besten zurechtfindet. Durch
eine Unterführung geht man zur neu gebauten Bahn und fährt damit in die
Stadt. Eine halbe Stunde Bahnfahrt, und schon ist man in der Stadtmitte.
Hier steht dann die Entscheidung an, ob man sich mit U-Bahn, Bus, Taxi oder
zu Fuß weiter durch Beijing bewegt.
BCIA (Beijing Capital International Airport)
BCIA liegt 25 Kilometer von der Stadtmitte entfernt. Die Flugzeuge fliegen
von hier 69 ausländische Städte und 88 chinesische Städte an. In BCIA
verkehren 53 Fluggesellschaften aus der ganzen Welt. Auf dem zweitgrößten
Flughafen in Asien landen jeden Tag tausend Flugzeuge. Täglich benutzen ihn
110.000 Passagiere. Geschätzte 5,56 Millionen Besucher werden in den
Olympia-Monaten in BCIA ankommen. Dafür hat der Flughafen seit 2004 das neue
Gebäude T3B für internationale Flüge aufgebaut. Außerdem wird bis Juni 2008
eine neue Straßenbahn vom Flughafen in die Stadt gebaut worden sein. Mit
dieser Bahn braucht man dann nur halbe Stunde, um in die Stadtmitte zu
fahren. 2008 kann BCIA monatlich 6 Millionen Passagier transportieren. Der
Flughafen ist im Jahr 2005 auf den 3.Platz in ICAO (International Civil
Aviation Organizition) aufgestiegen. Auf diesem Flughafen gibt es in jedem
Wartebereich Fernsehen, und auch Wireless Lan ist angelegt. Außerdem gibt es
über 80 für die Spiele eingesetzte Mitarbeiter auf dem Flughafengelände, die
den Besuchern für die verschiedensten Fragen rund um Peking zur Verfügung
stehen. Sie halten Informationen über den Flughafen und zu
Nahverkehrsmitteln bereitet und bieten auch Übersetzungsdienste an. Nach
einem speziellen Lehrgang haben diese Informationskräfte bereits im April
2007 angefangen zu arbeiten.

Beijing Hauptbahnhof
Seit mehr als 100 Jahren ist Beijing Hauptbahnhof ein wichtiger Knotenpunkt
für Nordchina. Er liegt im Osten der Stadt und nur 2,6 Kilometer vom Kaiser
Platz (Stadtmitte) entfernt. Jedem Tag fahren 84 Züge in diesen Bahnhof ein.
Auch internationale Züge, z.B. aus Moskau, Pjöngjang oder Ulanbator, kommen
hier an. Dieser Hauptbahnhof verfügt ein exzellentes Informationssystem für
Fahrkarten, Fahrpläne usw. Während der Spiele gibt es zusätzliche
Verkaufsstellen für Fahrkarten. Das ganze Gebäude ist mit Klimaanlagen
ausgestattet, weil im Sommer die Temperaturen in Beijing über 30 Grad
steigen. Außerdem arbeiten auch dort viele für die Spiele eingesetzte
Mitarbeiter, um den Besuchern der Spiele zu helfen. Neben dem
Bahnhofs-Hauptgebäude gibt es ein Reisebüro, Hotel, Restaurants und ein
Shoppingzentrum, so dass es den Reisenden an nichts fehlt.
Fahren in der Stadt
Vor 20 Jahren war das Fahrrad das wichtigste Verkehrsmittel in China.
Heutzutage sorgen sich Umweltschützer wegen der rapiden Zunahme der Autos im
Land. 2007 ist die Zahl motorisierter Wagen in Beijing auf 3 Millionen
angestiegen. Jeden Tag fahren 1090 Autos mehr auf den Straßen. Wenn sich
diese Entwicklung so fortsetzt, gibt es bis 2008 3,5 Millionen Wagen in
Beijing. Um die Verkehrsbelastung zu vermindern, legt die Stadt den
Beijingern nahe, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die Stadt bietet
den Einwohnern die neue Straßenbahn und viele Buslinien. In einer
Presseerklärung über die Entschärfung der Stau-Problematik in Beijing sagte
Liu Xiaoming, Vize-Leiter der Beijing Verkehrskommission: „Jedes Jahr hat
die Stadt 3 Milliarden Euro für den Aufbau der Straßenbahn und Verwaltung
und Service des öffentlichen Verkehrs ausgegeben. In Zukunft wird die Zahl
jährlich um 10% steigen.“


Öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt
In Beijing gibt es derzeit fünf U-Bahnen. Sie verkehren auf einem Netz von
insgesamt 141,5 Kilometern und transportieren täglich 2,2 Millionen
Fahrgäste. Die U-Bahnen wickeln 20% des öffentlichen Nahverkehrs ab. Laut
Plan der Beijing Verkehrskommission stehen bis 2008 noch neue drei U-Bahnen
zur Verfügung. Die Bahn „M Aoyun“ wird extra für die Spiele aufgebaut. Sie
ist nur 4,34 Kilometer lang und bedient vier Haltestellen. Sie ist auch die
einzige U-Bahn direkt zum Olympischen Zentrum. Am 30. Juni 2008 wird M Aoyun
in Betrieb gesetzt. Um die Passagiere über die Spiele zu informieren, stehen
in jedem Wagen der neuen U-Bahn M5 acht Bildschirme zur Verfügung. Dadurch
können die Passagiere während der Fahrt die Fernseh-Übertragungen verfolgen.
Weil viele Besucher auch am Abend und in der Nacht in Peking unterwegs sein
werden, verkehren einige U-Bahnen in der Zeit der Spiele rund um die Uhr.

2008 spielt der Bus eine wichtige Rolle im öffentlichen Verkehr. Momentan
fahren 25.000 Busse auf ungefähr 800 Linien in Beijing. Seit 2006 wird eine
neue Verkehrspolitik betrieben, die den öffentlichen Verkehr besonders
fördert. Mit den Sonderangeboten der „Bus IC-Karte“ ist Bus fahren für die
Menschen deutlich attraktiver geworden. Eine Einzelfahrt mit dem Bus in
Peking kostet weniger als 10 Cent. Nicht nur die Preise, sondern auch das
Busnetz hat die Stadt verbessert. Sie hat 62 neue Linien eröffnet, 23 Linien
umgestellt und 24 Linien stillgelegt. Täglich werden 13 Millionen Busfahrten
verzeichnet – mehr als 1,2 Millionen mehr als vorher. Der Anteil der
Busfahrten am städtischen Personentransport ist von 28,1% auf 30,2%
gestiegen. Während den Olympischen Spielen bietet die Stadt zwei olympische
Extralinien und 12 Nachtbuslinien an. Außerdem hat der Stadtverkehr eine
neue zweisprachige Website aufgebaut, auf deren Seiten man alle
Busverbindungen und Zeitpläne in Beijng erfragen kann und die auch über Stau
informiert. Damit Ausländer sich in Beijing besser zurecht finden, hat die
Stadt in der Nähe vom olympischen Park 6530 neue zweisprachige
Verkehrsschilder (Chinesisch und Englisch) aufgestellt. Außerdem gibt es für
die Besucher der Stadt 18 Buslinien zu berühmten Sehenswürdigkeiten, z.B.
die Linie zur Großen Mauer.

Privater Verkehr
Neben dem öffentlichen Verkehr ist auch der private Verkehr unverzichtbar
für die Beijinger. In Beijing gibt es etwa 67.000 legale Taxis, deren
Großteil 17 Taxifirmen angehört. Während der Spiele stellt die Stadt strenge
Richtlinien für Taxifahrer auf, z.B. dürfen sich die weiblichen Fahrer die
Haare nicht in ungewöhnlichen Farbtönen färben lassen. Alle Taxifahrer
sollen Englisch lernen, um die ausländischen Kunden besser bedienen zu
können.

Im Vergleich mit anderen Städten haben die Pekinger die meisten Autos in
China. Bis Ende 2006 gab es in Peking 1,56 Millionen private Autos. In
Beijing gelten im Unterschied zu Hongkong auch keine Einschränkungen beim
Autokauf. In Hongkong hat die Stadt alle Kennzeichen für private Autos
versteigert, so dass weniger Einwohner sich ein eigenes Auto kaufen können.
Der Vize-Leiter der Beijing Verkehrskommission, Liu Xiaoming, sagt, dass die
Stadt noch keine konkrete Politik zur Verringerung privater Fahrzeughalter
festgelegt hat. Während der Spiele wird es allerdings verboten sein, Autos
mit hoher PS-Zahl zu fahren. Insgesamt sollen sich somit 20% bis 30% weniger
Autos auf den Straßen bewegen als sonst. Außerdem baut die Stadt extra eine
Fahrspur zum Olympia-Zentrum, damit die Wagen staufrei zu den Spielen
gelangen können. Auch für das Parken dort hat die Stadt besondere Maßnahme
beschlossen.
Maßnahmen gegen Stau
Im Jahr 2006 gab es 287.000 Neuzulassungen in Peking. Diese Zahl entspricht
der Hälfte aller Autos in Hongkong. Um Staus zu vermeiden hat die Stadt
verschiedene Pläne durchgesetzt, z.B. soll die Nutzung der Straßen
verbessert werden. So können 15% mehr Wagen auf der Straße fahren. Außerdem
hat die Stadt den langfristigen Plan, die Menschen aus dem Zentrum stärker
auf verschiedene Teile von Beijing zu verteilen, z.B. durch Aufbau besserer
Transportmittel in die Vororte. Wenn mehr Menschen außerhalb des Zentrums
wohnen, sinkt die Verkehrsbelastung für die Straßen in der Stadtmitte. Die
Stadtverwaltung strebt mehrere Zentren in Peking an. Früher gab es nur das
Xidan Zentrum. Jetzt gibt es eigene Zentren in verschieden Gegenden von
Beijing. Im Osten liegt das Hauptgeschäftszentrum, wo viele Firmengebäude
stehen. Viele Mitarbeiter internationaler Firmen wohnen in diesem Bereich.
Im Norden befindet sich das Zentrum für die Olympischen Spiele. Im
Nordwesten der Stadt sind Universitäten und High Tech-Firmen angesiedelt.
Nach der Verteilung werden die Straßen ausgeglichen genutzt. Aber die Stadt
macht nicht nur Politik für Straßenbau und Straßennutzung, sondern äußert
sich auch direkt gegenüber den Autofahrern: Sie fordert diese stets auf,
defensiv zu fahren, um Staus zu vermeiden. Für die Olympiade und auch für
die Zukunft der Stadt ist Peking gut vorbereitet.
Autorin und Copyrighthinweis
Dieser Beitrag wurde von Frau (Yang) Yufan Liu im Mai 2007 für chinaweb.de
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